Diese Gutachtenvarianten können erstellt werden:
Marktwert- bzw. Verkehrswertgutachten nach § 194 BauGB
Der Verkehrswert (Marktwert) wird durch den Preis bestimmt, der in dem Zeitpunkt, auf den sich die Ermittlung bezieht, im gewöhnlichen Geschäftsverkehr nach den rechtlichen Gegebenheiten und tatsächlichen Eigenschaften, der sonstigen Beschaffenheit und Lagen des Grundstücks oder des sonstigen Gegenstands der Wertermittlung ohne Rücksicht auf ungewöhnliche oder persönliche Verhältnisse zu erzielen wäre.
Beleihungswertgutachten nach BelWertV
Während der Marktwert den aktuellen, am Markt unter normalen Umständen erzielbaren Preis einer Immobilie darstellt, gibt der Beleihungswert den Wert des Objektes aus Sicht eines Kreditinstitutes wieder, dass dieses Objekt über einen Zeitraum von 10 - 40 Jahren finanzieren muss. In diesem Zeitraum darf der -stichtagsabhängige- Marktwert nicht unter den vorher ermittelten Beleihungswert fallen.
Folgende Verfahren können zum Tragen kommen:
Das Sachwertverfahren
Diese Art der Wertermittlung wird in der Regel bei nicht am Mietmarkt gehandelten Immobilien (z. B. Einfamilienhaus, 2-Familienhaus, spezielle Fabrikanlagen usw.) angewendet. Der Wert der Immobilie bemisst sich nicht nach den erzielbaren Einnahmen sondern an den Kosten der Herstellung bzw. Wiederbeschaffung.
Das Ertragswertverfahren
wird hauptsächlich bei vermieteten Mehrfamilienhäusern, Büro- und Geschäftshäusern und Einkaufszentren angewendet. Für die Werteinschätzung am Markt stehen die nachhaltig erzielbaren Erträge im Vordergrund.
Das Vergleichswertverfahren
wird hauptsächlich angewendet bei der Ermittlung des Bodenwertes und bei Eigentumswohnungen. Dieses Verfahren leitet aus tatsächlich realisierten Kaufpreisen von anderen Grundstücken, die in Lage, Nutzung, Bodenbeschaffenheit, Zuschnitt und sonstiger Beschaffenheit hinreichend mit dem zu vergleichenden Grundstück übereinstimmen, den Verkehrswert eines Grundstückes ab.
Das Residualwertverfahren / Die Investorenmethode
ist ein Begriff aus der Immobilienbewertung zur Ermittlung des maximalen Bodenkaufpreises. Das Verfahren wird in der Regel im Rahmen der Projektentwicklung angewendet, wenn ein Investor wissen will, welchen maximalen Grundstückspreis er zahlen kann, um das Projekt wirtschaftlich zu realisieren.